Ausstellungseröffnung „Heimat – oder Samstags Wurst bei Onkel Gustav“

Die Berliner Künstlerin Alina Maria Paulina Bader, gleichzeitig Fotografin von GFE-Media, stellte am vergangenen Freitag, den 06.10.2017 ihre neuesten Arbeiten im Café Bozen in Göppingen vor. Neben goldgefassten „Wurst- und Schinkenaquarellen“ bietet die Ausstellung auch jede Menge plastische Wurstperspektiven – vom vergoldetem Gelbwurst-Betonguss bis zur abgehängten Original Salami in Gips im Bozen-Schaufenster, just über dem dort geparkten Roller.

Für den einen eine geliebte Erinnerung an die samstägliche Wurst bei Onkel Gustav auf dem Göppinger Wochenmarkt, eine echte Hommage an die Heimat also, für den anderen ein gelungener Wurf in Richtung Konzeptkunst: Dass bei den vorgestellten Arbeiten keineswegs „alles Wurst“ ist, sondern sehr viel Unausgesprochenes ausgesprochen wird, darauf wies Thomas Wolf in seiner Einführungsansprache hin. Wolf würdigte die Arbeit der gebürtigen Göppingerin, die hier bereits ihre dritte Ausstellung realisieren konnte, und verwies darauf, wie hier mit einem Augenzwinkern Wissenschaft und Kunst zu einem ganzen „Wurstlexikon“ gefügt wird. Die Arbeiten sind im Stile alter Patentschriften oder antiken Themenseiten der Encyclopaedia Britannica gehalten. Zarte Wurstfarben in transparenter Wassertechnik umgesetzt, ergänzen sich mit traditionellen Wurstrezepturen mit alter Schreibmaschine original handgetippt. Obwohl es dabei komplett „um die Wurst geht“, wird diese dennoch nicht allzu hoch auf den Sockel gehoben, bei aller WHO-Wurstwarnung auch angemessen, allerdings ohne erhobenen Zeigefinger!

Die Ausstellungseröffnung wurde von LoungeKlimaGlasdach musikalisch begleitet. Die Musiker Boris Bader und Volker Knorr umrahmten dabei die Veranstaltung gekonnt mit ihrem engagiert coolen Chill-Out-Sound, Lounge-Swing mit Live Instrumenten und Maschinen-Tonwerk bis in den späten Abend. Die Besucher genossen diesen Brückenschlag von Sound und Kunst so zahlreich, dass die Luft immer wieder knapp wurde.

Die Ausstellung von Alina Bader gibt es noch bis zum Jahreswechsel im Bozen zu sehen. Gäste haben vielleicht das Glück, das eine oder andere Objekt käuflich zu erwerben. Die roten Punkte signalisierten jedenfalls schon am ersten Abend reges Kaufinteresse.