TYPO3 und WordPress

TYPO3 und WordPress

Ein Praxisvergleich aus der Arbeit von GFE Media

TYPO3 und WordPress sind zumindest in Deutschland die beiden wichtigsten CMS-Lösungen im Bereich OpenSource-Software. Deshalb konzentriert sich GFE Media GmbH auch weitgehend auf diese beiden Softwarelösungen und kann nach vielfältigen Erfahrungen mit anderen CMS-Lösungen heute sehr gute Ergebnisse mit diesen beiden Systemen erzielen.

Welches System nun „besser“ ist, darf nicht die Frage sein: Beide Systeme haben ihre jeweiligen Einsatzgebiete und sind für unterschiedliche Arbeitsanforderungen geeignet. Die Vermutung, WordPress sei nur für einfachste und preiswerte Lösungen zu verwenden, während TYPO3 in jedem Fall die bessere Lösung darstellt, greift zu kurz. Der nachfolgende Beitrag von Dennis Beckedorf und Michael W. Bader zeigt die unterschiedlichen Einsatzbereiche beider CMS-Lösungen.

Lesen Sie für einen schnellen Überblick unsere Zusammenfassung am Ende des Artikels!

Ohne Zweifel ist WordPress mit ca. 70 Millionen Installationen die am häufigsten verwendete CMS-Lösung der Welt, allerdings nur zu einem sehr geringen Anteil für Unternehmenspräsentationen im Einsatz. TYPO3 dagegen ist mit ca. 500.000 (Stand 04/2016) weltweiten Installationen insgesamt weitaus geringer vertreten, wobei jedoch nur ein verschwindend geringer Anteil aller Installationen auf private Auftritte entfällt. Die meisten TYPO3-Anwendungen sind dem Enterprise-Bereich zuzuordnen, fast 70 % davon Websites im deutschsprachigen Raum, was TYPO3 hierzulande zur am häufigsten verwendeten CMS-Lösung macht.

Technische Voraussetzungen zum Betrieb der CMS-Lösungen

  • TYPO3 und WordPress sind je nach Anwendungsfall geeignete Werkzeuge zur Erstellung von Unternehmensseiten.
  • Bei beiden Content Management-Systemen handelt es sich um OpenSource-Lösungen, also Systeme, für die weder Lizenzkosten bezahlt werden müssen noch Abhängigkeiten von bestimmten Plattformen oder Unternehmen bestehen.
  • Zum Betrieb benötigt man eine Datenbank und einen Webserver – in beiden Fällen stellen die gängigen Web-Hoster diese zur Verfügung.
  • Beide Systeme können über ein Web-Interface bedient werden, in welchem der Anwender alle gängigen Änderungen und Erweiterungen der Website selbstständig und ohne Programmierkenntnisse durchführen kann.
  • Beide CMS-Lösungen müssen in bestimmten Abständen Updates erhalten, um auf dem jeweils aktuellen Stand zu sein und das System gegen Hackingangriffe zu schützen.

Technische Voraussetzungen

WordPress TYPO3
PHP, Version 5.2.4 oder höher PHP, Version 5.3.7 oder höher
MySQL, Version 5.0 oder höher MySQL 5.1 bis 5.6 (kein „strict mode“)
Apache mod_rewrite Modul für „lesbare URLs“ Mehr als 200 MB freier Speicherplatz
Empfohlen: Linux-Server mit Apache und PHP-Memory-Limit mit mindestens 32 MB Empfohlen: Linux-Server mit Apache, Nginx oder IIS und ein PHP-Memory Limit mit mindestens 64 MB
Stand: 11.12.2015 Stand: 11.12.2015 (TYPO3 6.2)

 

Zukunftssicherheit und Systemerweiterungen

Während TYPO3 modernsten Anforderungen an professionelle Software-Architektur entspricht und konsequent im Rahmen standardisierter PHP-Frameworks entwickelt und gepflegt wird, erweist sich WordPress bei näherem Betrachten als eine eher altmodische Software, ohne aktuelle Framework-Architektur und mit einer über viele Jahre gewachsenen Datenbankstruktur. Durch die riesige Vielfalt mittlerweile erstellter Zusatzmodule wurde bislang wohl aus Kompatibilitätsgründen auf ein komplettes Redesign der Basis-Programmierung verzichtet, stattdessen wurde WordPress durch immer neue Programmergänzungen vom ursprünglichen Blog-System zu einem recht leistungsstarken CMS-System erweitert.

Das Programm wirkt dadurch softwaretechnisch jedoch eher etwas schwerfällig und unflexibel. Von zukünftigen Anpassungen an komplexere Systemanforderungen, bspw. im Rahmen einer mit den Kundenwünschen wachsenden Softwareentwicklung, ist eher abzuraten. Dies bedeutet eine etwas eingeschränkte Investitionssicherheit für den längerfristigen Einsatz der Software. Im Gegenzug allerdings kann WordPress gleich zu Beginn mit einer großen Vielfalt von Programmerweiterungen ausgestattet werden und bietet bei einem längerfristig stabilen und gleichbleibenden Anforderungsprofil aufgrund einer deutlich schnelleren Umsetzbarkeit ohne Zweifel echte „Quick-Wins“.

TYPO3 dagegen bietet diesen schnellen Erfolg eher nicht. Das System ist auf maximale Flexibilität und die Anpassung an die unterschiedlichsten Anforderungen und Softwarelösungen ausgelegt. Mit Typoscript, einer eigenen Konfigurationssprache, können komplexe Programmerweiterungen zum Zeitpunkt der Initialentwicklung oder auch im Sinne mitwachsender Software zu einem späteren Zeitpunkt realisiert werden. Die gewählte moderne Datenbank- und Softwarearchitektur steht als Garant für eine nachhaltige Investitionssicherheit und – bei richtigem Einsatz – für hohe Performance.

TYPO3-Erweiterungen und WordPress-PlugIns

Beide Systeme lassen sich durch bestehende Erweiterungen an den Bedarf eines Website-Betreibers anpassen, bei TYPO3 heißen diese Erweiterungen Extensions, bei WordPress spricht man von Plugins. Für WordPress stehen mehr als 30.000 solcher Plugins zur Verfügung, bei TYPO3 liegen derzeit 1.200 kompatible Extensions im so genannten TYPO3 Extension Repository (TER) zum Einsatz bereit. Wobei TYPO3 standardmäßig bereits über sehr viele Features und Spezialfunktionen verfügt. Die reine Anzahl der jeweiligen Erweiterungen sagt allerdings nicht viel über deren praktischen Nutzen aus. Während die meisten Plugins von WordPress darauf ausgelegt sind, Inhalte bereitzustellen, welche meist regelmäßig aktualisiert werden müssen (z. B. Event-Kalender, News, Social-Media-Inhalte etc.), enthält das Extension-Portfolio von TYPO3 unter anderem mehrere News-Systeme, erweitertes URL-Management, erweiterte SEO-Optionen und erweiterte Suchen.

Für beide Softwarelösungen gilt, dass es sich um OpenSource-Software handelt und damit die Weiterentwicklung und Betreuung der jeweiligen Software unabhängig von einem einzelnen Unternehmen gewährt ist. Anstelle eines individuellen Anbieters übernimmt im Falle von OpenSource-Software eine große Community einzelner Entwickler diese Arbeit und bietet damit Unabhängigkeit vom Schicksal eines einzelnen Unternehmens. Selbstverständlich gelten auch für die OpenSource-Welt gewisse Abhängigkeiten. Während bei lizenzierter Software die Frage lautet: „Wie sicher ist der Fortbestand des lizensierenden Unternehmens?“ und „Wird die Software auch in Zukunft bedarfsgerecht weiterentwickelt werden?“, muss man bei OpenSource-Software auf eine letztlich nicht definierbare Gemeinschaft von Individuen vertrauen, welche sich natürlich jederzeit von einer Software abwenden kann.

Unsere Erfahrung zeigt allerdings, dass es absolut Sinn macht, auf die Schwarmintelligenz einer Entwickler-Community zu vertrauen und dabei auf aktuelle Trends zu setzen. In der Vergangenheit haben wir viele Software-Hersteller kommen und gehen sehen und oft genug mit enttäuschten und softwareseitig allein gelassenen Kunden gearbeitet, die sich viel zu abhängig von einem einzigen Unternehmen gemacht hatten. Mittlerweile ist WordPress seit über zehn und TYPO3 sogar seit über 15 Jahren auf dem Markt und eine Abkehr der Entwickler-Gemeinschaft scheint bei beiden Systemen eher unwahrscheinlich.

Die Bedienung von WordPress

WordPress und TYPO3 lassen sich über einen Web-Editor im so genannten Backend des Systems bedienen, wobei hierfür bei beiden Systemen keine Programmierkenntnisse erforderlich sind. Die Bedienung des WordPress-Backends klappt auch für technisch weniger begabte Anwender ohne große Vorkenntnisse und Lernaufwand. Die Eingabe von Texten erfolgt in einem Rich-Text-Editor und es kann durch die Vorgabe eines entsprechenden Themes – einer Designvorlage – bei der Einstellung von Inhalten nicht viel falsch gemacht werden. Zusätzlich ist WordPress aufgrund seiner Herkunft als Blog-System relativ gut auf Suchmaschinenoptimierung ausgelegt und bietet deshalb SEO-Einstellungen standardmäßig an. Die Erfahrung zeigt, dass die einfache Bedienung dazu (ver-)führt, dass Betreiber von WordPress-Seiten mehr und öfter Inhalte posten als dies bei anderen CMS-Lösungen der Fall ist.

Die Bedienung von TYPO3

Die Bedienung des Backend von TYPO3 ist dagegen um einiges komplexer, jedoch ebenfalls für jedermann erlernbar. Unerfahrene Redakteure fühlen sich am Anfang unter Umständen etwas überfordert, insbesondere auch wegen der Fülle möglicher Einstellungen und Funktionen. Hat man sich jedoch erst mal mit der Arbeitsumgebung vertraut gemacht, wirkt das TYPO3-Backend ziemlich aufgeräumt und verständlich. Zusätzlich kann das Backend redakteurspezifisch eingerichtet werden und optimal auf die jeweiligen Aufgabenbereiche angepasst werden.

Webseiten können bei TYPO3 mit verschiedenen Inhaltselementen gefüllt und diese in verschiedene Layouts gebracht werden. Ein Vorteil von TYPO3 ist die Möglichkeit, auch individuelle und komplexe Workflows einzurichten, indem verschiedene Versionen der Website angelegt werden können, bei TYPO3 „Arbeitsumgebungen“ genannt. Dadurch können Redakteure mit unterschiedlichen Rechten über Änderungen und Freigaben von Inhalten entscheiden. Allgemein ist bei TYPO3 die Vergabe von Rechten für Redakteure und Administratoren wesentlich differenzierter und umfänglicher geregelt als dies bei WordPress mit entsprechenden Plugins möglich ist.

Design und Individualisierung

Deutliche Unterschiede ergeben sich bei der Herangehensweise an das Design einer Website, hier gehen die beiden Systeme getrennte Wege. WordPress stammt als Blog-System aus einer Zeit, in der sich bestimmte Designs und Layout-Vorgaben schon im Netz etabliert hatten. Es gab bald eine große Anzahl von Vorlagen oder Themes, die größtenteils kostenlos oder gegen ein geringes Entgelt zur freien Verfügung standen.

Diese Themes können relativ unkompliziert an die CI eines Unternehmens angepasst werden und beinhalten bereits die meisten standardmäßigen Menüpunkte. Manche Themes sind komplett auf eine bestimmte Branche ausgelegt und ermöglichen die globale Übernahme einer Seitenstruktur, die anderenorts bereits vielfach erprobt wurde. Zusätzlich bietet WordPress auch die Möglichkeit, thematisch passende Inhalte automatisch zu verknüpfen, was speziell bei der Suchmaschinenoptimierung sehr hilfreich sein kann.

Bei TYPO3 ist die Arbeitsweise anders. Anstatt möglichst viele bestehende Designs und Layout-Vorlagen zur Auswahl zu stellen, wird eher versucht, so wenige Vorgaben wie möglich zu machen. Dafür sind individuelle Bedürfnisse und spezifische Design-Vorgaben wesentlich professioneller umzusetzen. Ein Template (also die Designvorlage bei TYPO3) kann exakt an ein vorliegendes CI und Seitendesign angepasst werden. Ebenso können alle möglichen Zusatz- und Sonderfunktionen eingerichtet werden, natürlich mit mehr Aufwand als bei der Einbindung eines WordPress-Themes. Außerdem können bei TYPO3 einzelne Inhaltselemente spezifischen Layouts zugeordnet werden, eine wichtige Funktion für viele aufwändig gestaltete Firmenseiten.

Sicherheit

Aufgrund der hohen Verbreitung von WordPress sind die damit betriebenen Seiten natürlich ein größeres Ziel für Hackerangriffe als TYPO3-Websites, weshalb in der Vergangenheit bereits verschiedene Massen-Hacks auf WordPress-Seiten stattgefunden haben. Dies nicht zuletzt wegen der vielen Plugins und deren Wechselwirkungen untereinander, die oftmals erhebliche Sicherheitslücken aufweisen. Natürlich werden nach Bekanntwerden eines solchen großen Hackerangriffs Updates angeboten und die Sicherheitslücken geschlossen, nur müssen die Updates eben auch umgehend installiert werden. Hierbei kann sich ein weiteres Problem ergeben, nämlich dass die Plugins unter Umständen dann nicht mehr harmonisch zusammen funktionieren und die Performance der Website abnimmt.

Aber auch TYPO3 ist nicht frei von Sicherheitslücken – und zwar sowohl die Basisversion als auch die zahlreichen Extensions. Hier schneidet zwar die Basisversion im Verhältnis zu den Erweiterungen (Extensions) wohl etwas besser ab als dies bei WordPress der Fall ist – grundsätzlich weisen aber beide Systeme immer dann die meisten Schwachstellen auf, wenn mehrere Erweiterungen installiert und nicht konsequent auf dem neusten Sicherheitsstandard gehalten worden sind. Deshalb gibt TYPO3 bei der Extensionentwicklung feste Strukturen und Funktionen vor.

Prinzipiell wird deshalb empfohlen, eine CMS-Lösung möglichst nicht in der Standardkonfiguration zu betreiben, sondern so anzupassen, dass Sicherheits-Schwachstellen in den Erweiterungen und in deren Wechselwirkungen vermieden werden. Dazu gehören sowohl allgemeine Maßnahmen, wie die Arbeit mit nicht-standardisierten Admin-Accounts, der Einsatz verschlüsselter Protokolle (HTTPS) für Website und Backend sowie ein konsequentes Update-Management von Basisversion und Erweiterungen.

Merkmale und Eignungen

 

TYPO3 WordPress
Viel Content, komplexe Inhalte, Produkt­infos. Nativ enthaltene Filter. Einfachere Anwendungen mit weniger Automatisierungsbedarf.
Keine Blog-Software, Kommentar-Funktion umständlich zu integrieren. Als Blog-Lösung konzipiert und hierfür auch optimal geeignet.
> 10.000, wovon 1.200 mit der aktuellen TYPO3 Version kompatibel sind, Extensions in Repository, davon alle OpenSource-Software. Dafür sehr viele Standardfunktionen. Über 30.000 Plugins, für vielfältige Anwendungsfälle, davon einige kommerziell.
Aufwändige CMS-Lösung, mit der nahezu alle denkbaren Anforderungen umgesetzt werden können. Man kann sehr viel konfigurieren, muss dieses allerdings auch tun und hat demzufolge einen erhöhten Anfangsaufwand. Geeignet für Quick-Wins zur Umsetzung rasch implementierter, preiswerter Lösungen, mit deutlich weniger Anfangs­aufwand als mit TYPO3.
Komfortables Handling internationaler und multilingualer Anwendungen. Einsatz von Multi-Tree-Routinen. Mehrspracheneinsatz durch entsprechende Addons ebenfalls machbar.
Konfigurieren statt programmieren durch den Einsatz von Typoscript, einer eigenen Konfigurationssprache von TYPO3. Keine eigene Konfigurationssprache vorhanden, aber durch unzählige Plugins können viele Anwendungen umgesetzt werden.
Relativ hoher Investitionsschutz durch Skalierbarkeit, kann explizit mit den Kundenanforderungen mitwachsen. Im Verhältnis zu TYPO3 eingeschränkte Skalierbarkeit! Es empfiehlt sich ein Projekt gleich so anzulegen, wie es gebraucht wird und nicht später nach­zurüsten.
Kann punktgenau an nahezu jede Anforderung angepasst werden, hohe Flexibilität. Im Vergleich zu TYPO3 weniger für Anpassungen geeignet, es gilt insgesamt eine geringere Flexibilität.
Volle Flexibilität bei Design und funktionalen Inhaltselementen der Website. Viele und günstige Struktur- und Design­vorlagen (Themes).
Vor allem in Europa große Verbreitung und aktive Entwickler-Community. Weite Verbreitung und große weltweite Community.
System ist für komplexe Website-Strukturen und Multi-Domain-Websites ausgerichtet. Für weniger komplexe Anwendungen konzipiert und dort sinnvoll eingesetzt.
Workflows für komplexe Redaktions­abläufe und sonstige Arbeits­bereiche optimal umzusetzen. Abgesehen von vorhandenen WordPress-spezifischen Publishing-Workflows weniger für die Einrichtung individueller Workflows geeignet.
Ausgefeiltes Konzept zur Handhabung unterschiedlicher Nutzergruppen. Auch mit WordPress können Benutzer­gruppen eingerichtet werden.
Eignung als Redaktionssoftware wegen Möglichkeit komplexer Rechtevergabe und der Einrichtung von Workflows. Auch mit WordPress können Redaktions­lösungen umgesetzt werden, auch hinsichtlich der Einrichtung von Nutzer­gruppen.
Bedienung für Laien zunächst kompliziert, die Vielzahl der Möglichkeiten kann am Anfang eine gewisse Überforderung bedeuten, auf alle Fälle ist eine Schulung und Einarbeitungszeit einzuplanen. Die Arbeitsweise ist zu Beginn etwas schwieriger, wird später allerdings, vor allem auch durch mögliche Automatisierungen, wieder einfacher. Einfache Benutzerführung und schnelle Einpflege von Inhalten, keine großen Schulungsaufwände. Anwendung ist deutlich einfacher als TYPO3 einzurichten. Im Vergleich zu TYPO3 gelten gewisse Einschränkungen bei der Möglichkeit, Arbeitsabläufe zu automatisieren.
Höhere Anforderungen an den Server als bei WordPress. Geringere Anforderungen bei einfachen Anwendungen.
Installation und Konfiguration komplex und aufwändig. Installation und Grundeinrichtung sehr einfach durchzuführen.
Keine standardisierte Suchmaschinen­optimierung. SEO-Maßnahmen sind individuell umzusetzen. Standardisierte Suchmaschinen­optimierung und entsprechende SEO-Vorkehrungen sind systemseitig getroffen.
Shop-Software ist unter TYPO3 verfügbar, GFE Media verfügt hier allerdings über keine praktische Erfahrung mit der Einrichtung entsprechender Extensions, nachdem E-Commerce-Lösungen bei GFE Media seit geraumer Zeit weitgehend mit Magento umgesetzt werden. Mini-Shop-Lösung, die brauchbar ein­gesetzt werden kann und sich im praktischen GFE Media-Kundeneinsatz bewährt hat.
Durch die Konfigurationssprache (Typoscript) sind mit TYPO3 Anpassungen möglich, die bei anderen Systemen nur im PHP-Code umgesetzt werden können (konfigurieren statt programmieren). Die aktuelle Version von WordPress enthält ebenfalls eine Programmier­schnittstelle (JSON REST API) zur Integration externer Anwendungen.
TYPO3 ist gut dokumentiert, was natürlich bei einem System dieser Komplexität auch sehr nötig ist. WordPress ist ebenfalls gut dokumentiert und wird regelmäßig aktualisiert (WordPress Codex).
TYPO3 verfügt über ein ausgefeiltes Cachingkonzept, welches neben Caching auf Nutzergruppenbasis auch nur Einzelteile einer Webseite dynamisch laden kann, während alles andere weiterhin „ge-cached“ ist. Bei größeren Anwendungen können Speed-Performance-Probleme auftreten, es liegt kein spezielles Caching-Konzept vor.
Alle Extensions im Repository sind Open­Source-Programme. Die beliebtesten Extensions werden regelmäßig Security Audits unterzogen, was für die Gesamtheit aller verfügbaren Module nicht gilt. Das TYPO3-Security-Team veröffentlicht regelmäßig Informationen zu Lücken und zu gepatchten Extensions. Unsichere Extensions werden im TYPO3 Backend entsprechend markiert. Auch bei WordPress sind die entsprechenden Plugins in der Regel OpenSource-Produkte. Im Unterschied zu TYPO3 finden hier keine offiziellen Security Audits statt.
In TYPO3 ist standardmäßig seiten­basiertes Editing und objektbasiertes Editing möglich. So kann z. B. seiten­basiertes Editing für die Gestaltung von Homepages Sinn machen, während News, die immer gleich strukturiert sind, oder Produkte und Artikel mit entsprechenden Attributen record- oder objektbasiert ediert werden können. Hier bietet TYPO3 geeignete Batch-Editing-Features, die die Arbeit mit dem System aufgrund möglicher Automatisierungen extrem vereinfachen. Bei der Arbeit mit WordPress gilt keine Unterscheidung zwischen seitenbasiertem oder objektbasiertem Arbeiten.

Zusammenfassung

Die Entscheidung für eine der beiden vorgestellten CMS-Lösungen hängt ausschließlich von den jeweiligen Anforderungen an die zu erstellende Website ab. Dabei spielt weniger die Größe eines Unternehmens oder die Größe eines geplanten Webprojektes die zentrale Rolle, sondern ausschließlich der beabsichtigte Zweck, auf welchen die Website abzielt.

Bei Websites, die mit aktuellen und rasch wechselnden News und immer wieder neuen Informationen arbeiten sollen, die evtl. auch noch kommentierbar sein müssen, kann erfolgreich mit WordPress gearbeitet werden. Bei Anforderungsprofilen, bei denen Texte schnell und ohne große Vorkenntnisse eingepflegt werden müssen und Inhalte vorzugsweise automatisch oder zumindest halbautomatisch suchmaschinenoptimiert verknüpft werden sollen, spricht alles ebenfalls für den Einsatz einer WordPress-Lösung. Und vor allem, wenn es schnell gehen muss, weil Produktvorstellungen, Messen oder sonstige Termine drängen und es mehr um die sofortige Wirkung als um den langjährigen und nachhaltigen Effekt geht, ist WordPress das System der Wahl.

Wenn allerdings bspw. Produkte mit zugehörigen Produktattributen und Zusatz-Informationen aus verschiedenen Quellen präsentiert werden sollen und speziell dann, wenn aufwändige und anspruchsvolle, individuelle Designs gefragt sind, sollte auf jeden Fall über eine TYPO3-Lösung nachgedacht werden. Überhaupt, wenn es um viele Anpassungen, Sonderfunktionen und Schnittstellen zu anderen Systemen geht, ist TYPO3 die bessere Wahl.

Auch wenn die Erstellung und Konfiguration eines solchen TYPO3-Systems deutlich zeit- und kostenintensiver als bei WordPress ausfällt, kann sich ein solcher Mehraufwand, hinsichtlich zukünftig möglicher Automatisierungen, sehr schnell bezahlt machen. Wird doch durch entsprechende Batchverarbeitungen, Workflows und ein ausgefeiltes Handling – z. B. von Produktdaten – die Bedienung gerade bei komplexeren Websites im Endergebnis wesentlich einfacher. Klassische Enterprise-Anforderungen können hiermit professionell umgesetzt und bei Bedarf auch nachgerüstet werden.

Wie ausgeführt, ist TYPO3 in technischer Sicht das moderne CMS, mit welchem hochstabile Anwendungen und komplexe CMS-Infrastrukturen umgesetzt werden können. Die aktuelle Software- und Datenbank-Architektur bietet relativ hohe Investitionssicherheit und Performance; das System kann mit den sich verändernden Bedürfnissen der Kunden mitwachsen. WordPress musste dagegen in den letzten Jahren ohne radikale Erneuerung der Software-Architektur auskommen, weshalb es weniger für komplexe Sonderanpassungen und nachträgliches Verändern der Systemfunktionen ausgelegt ist.

Beide Systeme haben damit eindeutig ihren berechtigten Platz und sinnvollen Praxiseinsatz, welche Lösung im individuellen Anwendungsfall die genau richtige ist, kann unschwer in einem Beratungsgespräch oder Workshop mit den GFE Media-Experten geklärt werden, einfach nachfragen!